Vor dem Einstieg in die eigene Video-Produktion kann man Run Time Error noch einmal ansehen und mithilfe von Arbeitsblatt 2 die Kompositionsregeln verdeutlichen. Gleichzeitig werden dabei auch die Grenzen der eigenen Möglichkeiten bewusstgemacht, denn der Einsatz von Baumaschinen und elektrischen Werkzeugen aller Art wie im Original ist in der Schule wahrscheinlich nur bedingt möglich.
In diesen Unterrichtsstunden erfolgt die weitgehend selbstständige Erarbeitung der Run Time Error-Videos. Dabei gilt es, die damit einhergehenden besonderen organisatorischen Herausforderungen zu beachten: Idealerweise läuft die Produktion außerhalb der regulären Unterrichtszeit, da man dann die Räumlichkeiten der Schule besser nutzen kann und weder andere stört noch selbst zu sehr eingeschränkt wird. Je nach Länge des Parcours sind der Platzbedarf und der Vorbereitungsaufwand sehr umfangreich. Das sollte man, entsprechend der Unterrichtszeit, die einem zur Verfügung steht, steuern. Die vorbereitende Planung der Gruppen (siehe Arbeitsblatt 2), das Erforschen eines geeigneten Ortes innerhalb der Schule (oder auf dem Schulgelände) und seiner Klangmöglichkeiten sowie das daraus erfolgende Entwerfen eines Parcours-Plans lassen sich in einer Einzelstunde realisieren.
Vor der Realisierung sollten sich die Gruppen gegenseitig ihren Parcours, ihre Planungsskizze und die Rollenverteilung vorstellen. Wer welche Aufgabe übernimmt, kann davon abhängen, welche Voraussetzungen, Vorlieben oder Vorkenntnisse die Gruppenmitglieder mitbringen, z.B. Vorkenntnisse beim Bedienen der Filmkamera o.ä.
Der Aufbau des Parcours sowie das Üben mehrerer Durchläufe bis zur Videoproduktion sind jedoch so aufwändig, dass man dafür mindestens eine Doppelstunde einplanen muss. In dieser Phase ist es wichtig, dass die Schüler die Möglichkeit haben, Abläufe auszuprobieren, auch Ideen zu verwerfen und neue Lösungen zu finden. Dabei kann die Lehrkraft eine beratende Funktion einnehmen und gemeinsam mit den Schülern darauf achten, dass die Kompositionsregeln eingehalten werden. Da nicht alle Materialien, die zwar gemäß der ersten Regel («Es dürfen nur Objekte und Instrumente verwendet werden, die vor Ort sind») im Schulhaus vorhanden sind, den Schülern auch zugänglich sind, kann man diese zur Verfügung stellen oder eventuell mitbringen, z.B. Instrumente, Tastaturen, Eimer, Flaschen, Zweige, Klebeband, Spielkarten, Sportutensilien o.a.
In Simon Steen-Andersens Run Time Error – Performances kommt fast immer ein Golfball vor, was wir in unseren Produktionen entsprechend übernommen haben. Anders als der Komponist haben hier die Schüler ihre Videos ohne einen zusätzlichen Tonmitschnitt aufgenommen. Der Parcours wurde in mehrere Abschnitte aufgeteilt, die während der Performance von verschiedenen Spielern übernommen wurden. Abschließend präsentieren die Gruppen ihre Run Time Error-Videos und man kann im Gespräch auf die speziellen Herausforderungen und Erfahrungen eingehen, die dabei gemacht wurden.
Dabei wird bewusst, dass eine Arbeit, wie die von Simon Steen-Andersen, einen enormen planerischen Aufwand, viel Erfahrung und großes kompositorisches Gespür voraussetzt.