Vorübungen zur Rhythmik

Vor der Beschäftigung mit den rhythmischen Elementen des 3. Satzes kann man je nach Zeit und Bedarf noch passende Vorübungen stellen:

Teilnehmer sitzen im Kreis. Über einem gleichmäßigen Puls, der der Einfachheit halber zu Beginn mit beiden Händen auf den Schenkeln geklopft werden kann, spricht jeder seinen Namen (eine Silbe auf einen Schlag). Zwischen den Namen zwei Schläge (später nur einen Schlag) Pause lassen.

1. Alle sprechen den Vornamen der anderen mit
2. Namen nur klatschen, nicht sprechen
3. Nur die Pausen Klatschen
4. Die Richtung ändern
5. Statt des Namens Tonhöhen/ Geräusche verwenden
6. Tempo steigern, verlangsamen
7. Ohne festen Puls den eigenen Namen sprechen und dazu ein Geräusch machen, das z.B. für das eigene Hobby typisch ist; ein Dirigent zeigt auf einen Spieler und alle reagieren mit dessen Hobbygeräusch

Alle stehen im Kreis und finden ein gemeinsames, nicht zu schnelles Metrum, das mit den Händen leicht, aber gut hörbar auf die Oberschenkel geklopft wird. Der Spielleiter gibt nun alle möglichen Veränderungen vor und etabliert damit das musikalische Spielmaterial: Klatschen, Stampfen, Schnipsen, Schlag auf Brustkorb. Alle versuchen parallel dazu ohne Zwischenpausen die Vorgaben zu imitieren, diese sollten also nicht in zu schnellem Wechsel und in zu komplexen Folgen vorgegeben werden – das sollte man stark vom Vermögen der Gruppe abhängig machen. Danach wird eine Rhythmuskette gebildet. Ein Spieler beginnt zu dem auf den Oberschenkeln weiterlaufenden  Metrum mit dem Material zu improvisieren und gibt ohne aufzuhören seinem rechten Nachbarn ein Zeichen, worauf dieser ebenfalls mit einer Improvisation beginnt. Eine kurze Zeit spielen beide parallel, dann setzt der erste Spieler aus und der Improvisationsimpuls wird im Kreis weiter gegeben, bis er einmal, ohne dass Pausen entstehen, durch die ganze Runde gelaufen ist.
Zum Schluss setzen alle nach und nach mit ihrer Improvisation ein, bis die ganze Gruppe gleichzeitig spielt. Hierbei kann der Spielleiter unterstützend wirken, indem er immer wieder das Metrum laut spielt, um es als gemeinsame Grundlage zu halten.

Eine Zahlenreihe mit Ziffern von 1 – 7 wird gut lesbar auf ein Blatt notiert und in die Mitte gelegt. (z.B. 2 – 4 – 1 – 5 – 3). Die Zahlen symbolisieren Takte mit der jeweiligen Anzahl von Schlägen. Auf Basis eines gemeinsamen Metrums, das vom Spielleiter leise, aber gut hörbar gespielt wird, zählen alle im Kopf mit und klatschen jeweils nur auf den ersten Schlag laut. Die Reihe wird permanent wiederholt, bis man irgendwann den sich daraus ergebenden unregelmäßigen Rhythmus wahrnimmt. Nun bilden sich kleine Gruppen oder Paare, die einen eigenen Geheimcode erstellen und entsprechend einstudieren. Im Anschluss werden die Rhythmen präsentiert. (Man kann als Spielvariante versuchen die Codes gegenseitig zu entschlüsseln.) Wenn diese sicher gespielt werden können, bietet sich eine Tutti-Version an: Die Gruppen und Paare verteilen sich im Raum, der Spielleiter gibt ein Metrum vor und die Geheimcodes starten unabhängig voneinander, aber sehr streng im gemeinsamen Metrum. Es entsteht ein komplexes rhythmisches Klanggewebe im Raum. Eine klangliche Variation ergibt sich, wenn die Einsätze nicht geklatscht, sondern mit unterschiedlichen Instrumenten und Geräuscherzeugern gespielt werden.

«Geheimcodes» ist ein Konzept, mit dem man sehr einfach komplexe Rhythmen erfinden und gemeinsam spielen kann.

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