Rhythmus-Arbeit als Hinführung zur eigenen Komposition

Rhythmen mit dem Löffel klopfen

Rhythmusübung:

Reihum klopft jede:r Schüler:in mit einem Bestecklöffel einen Rhythmus auf einen beliebigen Gegenstand im Raum (Tisch, Fensterrahmen, Schuhsole) und die Klasse klopft diesen nach. Es kann beispielsweise ein 4/4 –Takt vorgegeben werden.

Auch wenn in der musikwissenschaftlichen Analyse kein Fokus auf den Rhythmus gelegt wird, bildet dieser einen elementaren Baustein, ohne den die Musik ganz anders wirken würde. Gerade für das eigene Komponieren mit Schlaginstrumenten ist er unverzichtbar. Die vorherige Arbeit und das Experimentieren mit Rhythmen soll die Schüler:innen zu selbstbewussterem Umgang mit Rhythmen in der Komposition anregen und es ihnen erleichtern, verschiedene Rhythmen zu verwenden und zu komponieren.

(Bei Klassen, die beim eigenen Erfinden und Erzeugen von Rhythmen fit und selbstbewusst sind, ist eine vorherige Vorbereitung mit Rhythmus-Aufgaben nicht notwendig.)

Spiel: Der verbotene Rhythmus

Gut für die Festigung des Rhythmusgefühls eignet sich das "Spiel mit dem verbotenen Rhythmus". Die Schüler:innen stehen im Kreis. Das Metrum wird in die Füße "gelegt". Ein "verbotener" Rhythmus wird festgelegt. Diesen dürfen die Schüler:innen nicht nachklatschen, z. B. Viertel-Viertel-Achtel-Achtel-Viertel. Die Lehrkraft klatscht verschiedene Rhythmen, welche die Schüler:innen nachklatschen. Wenn jedoch der verbotene Rhythmus geklatscht wird und ein:e Schüler:in beginnt, diesen verbotenen Rhythmus nachzuklatschen, erhält die Lehrperson einen Punkt. Klatscht keiner den verbotenen Rhythmus nach, bekommt die Klasse einen Punkt. Am Ende hat je nach Punktestand die Lehrperson oder die Klasse gewonnen. 

Erweiterungsmöglichkeit:
Dieses Spiel kann erweitert werden, indem die Schüler:innen reihum selbst einen Rhythmus „erfinden“, welchen die Klassenkameraden nachklatschen (oder nicht, falls es der „verbotene“ Rhythmus ist).

Für Fortgeschrittene:
Dieses Spiel lässt sich erschweren, indem verschiedene Taktarten vorgegeben werden (z.B. 6/8-Takt), und auch das Metrum muss entsprechend in die Füße „gelegt“ werden.

Alternative:
D
er Rhythmus kann alternativ mit Löffeln erzeugt werden. Hier eignet sich jedoch eine Situation, in welcher die Schüler:innen auf einen Tisch klopfen können.

Rhythmus-Übung

Das Stück "Hands" mit den Schüler:innen einüben (nach S. Kulmus).

Arbeitsblatt "Hands"

Rhythmus-Domino

Um das Umsetzen von notierten Rhythmen zu üben, ist das "Rhythmus-Domino" eine Möglichkeit. Es ist möglich, eine Vorlage zu verwenden oder das Domino eigenständig mit Schülern zu erstellen.

Durchführung: Jede:r erhält eine Karte mit zwei Rhythmen. Ein Rhythmus steht oben auf der Karte, der andere unten. Dazu die Anweisung: "Steh auf, wenn du diesen Rhythmus hörst (oberer Rhythmus) und klatsche dann deinen Rhythmus (unterer Rhythmus)".

Dabei lernen die Kinder, Rhythmen hörend zu erkennen und Notensprache umzusetzen.

Der erste Rhythmus wird von der Lehrperson geklatscht. Die letzte Person sammelt die Karten wieder ein. Die Taktart wird zuvor festgelegt bzw. bekanntgegeben.

Variation:
Eine mögliche Variante ist, dass alle den vorgeklatschten Rhythmus nachklatschen, ehe die Person, die den Rhythmus auf ihrer Karte notiert hat, aufsteht und ihren neuen Rhythmus unten auf der Karte klatscht. Das Spiel funktioniert nur, wenn die Rhythmen aufeinander abgestimmt sind wie bei der Vorlage des Spiels, wie beim „Domino-Spiel“.

Für Fortgeschrittene:
Fortgeschrittene Schüler:innen können zwei Karten erhalten, die sie im Blick haben müssen.

Wenn das Spiel mit eigens erstellten Karten gespielt wird, können die fortgeschrittenen Schüler:innen den Auftrag erhalten, punktierte Notenwerte und Pausen einzubauen. Diese müssen allerdings von den anderen umsetzbar sein. (Quelle: http://www.lehrmittelperlen.net)

Arbeitsblatt Rhythmus Domino

Arbeitsblatt Beispielkarten

Zahlen-Spiel

Um für die Komposition das Element der Stille einzuüben, eignet sich das "Zahlen-Spiel": Die Schüler:innen haben den Auftrag, bis zu einer festgelegten Zahl, beispielsweise 30, zu zählen.

Alle schließen die Augen. Jede:r Schüler:in darf eine Zahl nennen. Es folgt immer die nächsthöhere Zahl. Sprechen zwei Schüler:innen gleichzeitig eine Zahl, fängt es wieder bei eins an. 

Tipp:
Üben, die Stille lange auszuhalten, ehe die nächste Zahl genannt wird.

Erweiterung:
Für Klassen, die sich noch in Geduld üben müssen, kann die Variante eingeführt werden, dass jede:r pro Runde nur eine Zahl nennen kann und erst eine zweite Zahl sagen darf, wenn die Zahl der Schüler:innen erreicht wurde. Eine andere Möglichkeit, das Spiel zu vereinfachen und zu gewährleisten, dass mehr Schüler:innen zum Zuge kommen, ist, dass jeweils derjenige eine Runde aussetzen muss, der in der Runde zuvor eine Zahl gesagt hat. Das Aussetzen bezieht sich dann nur auf die ersten paar Zahlen der neuen Reihe.

Gruppeneinteilung mit Rhythmus-Kärtchen

Jede:r Schüler:in erhält eine Karte mit einem Rhythmus, die er keinem zeigen darf. Auf Kommando gehen alle im Raum umher und klatschen oder sprechen ihren Rhythmus. Alle mit dem gleichen Rhythmus sind Mitglieder der gleichen Gruppe. Wer seine Gruppe gefunden hat, bleibt in der Gruppe stehen und klatscht den Rhythmus weiterhin. Die Rhythmen können mit vorgegebenem Metrum oder frei geklatscht werden.

Es ist möglich, passende Musik im Hintergrund laufen zu lassen als einfaches Playback oder einen einfachen Popsong im entsprechenden Rhythmus oder ein klassisches Stück (nicht zu laut).

Gefördert von: