Verbalisierung

In Form eines gelenkten Unterrichtsgespräches werden folgende Fragen gemeinsam erörtert:

  • Linien, Liniensysteme in der Musik? (Notensystem, Notenlinien, Melodielinie, lineare Zeichen wie z.B. Triller, Legatobögen)
  • Linien u. Liniensysteme im Alltag? (Schaltkreise, U-Bahn-Netze, Landkarten)
  • Wie kann eine Linie beschaffen sein? (wellenartig, kreisend, absteigend, ansteigend, durchbrochen, gerade)
  • Wie können mehrere Linien zueinander im Verhältnis stehen? (verknotet, parallel, gegensätzlich)

Die Antworten sollte man sichtbar an der Tafel oder auf Overhead-Folie fixieren, um sie später als Grundlage für die eigenen Linien-Bilder und Linien-Choreographien nutzen zu können.

Visualisierung

Die Ergebnisse des vorangegangenen Unterrichtsgespräches können mit Beispielen aus dem Alltag (z.B. U-Bahnliniennetze, Schaltkreise) veranschaulicht und vertieft werden:

  • In kleinen Gruppen werden auf Basis der zuvor gewonnenen Erkenntnisse nun eigene Linien-Bilder erstellt, die als Vorübung zur Gestaltung eigener Linien-Kompositionen dienen. Dabei hat jede Gruppe nur ein gemeinsames Blatt. Am besten klebt man mehrere A3- oder A1-Blätter im Querformat aneinander und gibt jedem Gruppenmitglied für eine bestimmte Linie eine eigene Farbe (z.B. möglichst dick malende Filzstifte), die darüber hinaus zum besseren Wiedererkennen und Zuordnen zu einem Spieler auch eine eigene Beschaffenheit haben sollte: z.B. gepunktet, gestrichelt, gezackt, wie bei einem Schnittmuster.
  • Ideal wäre es, wenn die Gruppe (und damit auch das Linien-Bild) aus 6 Personen bestehen würde, korrespondierend zu den 6 Klarinetten in den «Manischen Linien».
  • Abschließend sollten die Ergebnisse der Gruppen in einer kleinen Vernissage gegenseitig präsentiert und eventuell auch kommentiert werden.


Bewegungs-Choreographie (Menschenkette)

  • Mit den Schülern Ketten bilden, z.B. drei Gruppen (mit unterschiedlichem Metrum, unterschiedlicher Schrittgröße durch den Raum gehend)
  • Ketten parallel gehen lassen, Ketten kreuzen sich
  • Eine Kette verläuft als Solo in Schlangenlinien, die anderen parallel gerade
  • Ketten starten alle von einer Seite aus, laufen strahlenartig zusammen, enden als Knoten/Knäuel


Akustische Übertragungen

Linien-Verläufe mit Instrumenten in musikalische Linien übersetzen:

  • Instrumentale Linien spielen:
    durch Dirigieren die Verläufe der Linien anzeigen, dabei auf gleichem Ton starten, Linien spielen (ungefähre Tonhöhen), auf gleichem Ton enden. 
  • Zwei verschiedene instrumentale Linien gleichzeitig:
    zwei Dirigenten mit jeweils einer Linie, diese in verschiedene Richtungen verlaufen lassen.
  • Durchbrochene Linien...
    mit Pausen, Linien mit Akkord-Stopps (Haltetonpunkte), gleichzeitig verschiedene Linien spielen, die Haltetöne dem Zufall überlassen.
  • Einzelne Instrumente...
    spielen Linien, die auf OHP vorgegeben werden, z.B. farbig markiert.
  • Eine Linie von zwei Spielern parallel…
    spielen lassen, immer mehr Instrumente treten dazu, möglichst hohe Parallelität erreichen.
  • Zwei verschiedene Linien…
    von jeweils zwei Spielern gleichzeitig interpretieren lassen, auch hier die Gruppen nach und nach um Spieler erweiternLinien spielen und diese nach und nach immer weiter in extreme Tonhöhen schrauben, bis es schrill wird.


Linien-Bilder mit Instrumenten interpretieren:
Linien-Systeme und eigene Linien-Bilder anschauen (OHP, Schaltkreise und U-Bahn-Pläne) und Überlegungen anstellen, wie man diese musikalisch umsetzen kann:

  • In kleinen Gruppen (ca. 4 bis 6 Instrumentalisten) wird versucht, das bereits gemeinsam erstellte Linienbild instrumental ins Hörbare zu übersetzen. Hierbei hat sich gezeigt, dass es schwierig ist, die polyphon verstrickten oder auch parallel verlaufenden Linien ohne einen Dirigenten zu spielen. Es handelt sich dabei jedoch nicht wirklich um Dirigieren, eher um ein «Zeitanzeigen».
  • Damit die kleinen Ensembles in ihren Partituren, die über keine Zeitleiste verfügen, gleichzeitig an derselben Stelle ihre Linien verfolgen können, kann man mit einem Lineal die gemeinsame Vertikale andeuten und natürlich auch das Tempo beeinflussen.
  • Die klanglichen Ergebnisse werden anschließend gegenseitig präsentier

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