Kreuzigung und Auferstehung Jesu in der H-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach

Die Textpassagen crucifixus und et ressurexit können als theologischer Schlüsselmoment des Credo-Textes angesehen werden. Sie stellen den Wendepunkt von göttlicher Deszendenz zur Auferstehung und Himmelfahrt dar und bieten damit ein topographisch-theologisches Modell, das seit der Antike und der Gnosis als Bild des menschlichen Ganges zwischen Himmel und Erde fungiert.

Die Erde steht als Durchgangsstation zwischen Ursprung, Heimat und Zielpunkt: dem Himmel. (Hierzu bietet das Arbeitsbl. 6 "Austausch zwischen Himmel und Erde" eine inhaltliche Grundlage für das Unterrichtsgespräch)

Dieser Umschwung von Abstieg – auf Jesu Kreuzigung folgt seine Fahrt ins Reich des Todes – und Aufstieg im Sinne einer Erlösung nach oben wird nicht nur im Zuge der barocken Figurensprache in den Messvertonungen musikalisch-melodisch nachgezeichnet. Bach setzt eine – von chromatischen Seufzerfiguren des Chores überlagerte –13mal gespielte 4-taktige Bassfigur im Sinne eines Lamentobasses  bzw. eines passus duriusculus ein. Schliesslich bricht das Festorchester "mit Trompeten und Pauken" in barocken Jubel aus. Hier lebendig aufspringende D-Dur-Figuren, dort chromatisches Sinken in e-moll.

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten die Inhalte anhand des Arbeitsblattes 6 zu Bachs musikalischen Gestaltung der Kreuzigung und Auferstehung Jesu in der H-Moll-Messe.

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