Stimmlabor

Ergänzungen der Mindmaps

Nach der beschriebenen Vorarbeit zu Luciano Berios Sequenza III lohnt es sich, die Mindmaps nochmal anzuschauen. Die Schüler:innen ergänzen und sortieren ihre Mindmaps anhand des erworbenen Kontextwissens und gestalten zwei weitere Mindmaps.

Praktische Darstellungen von verschiedenen stimmlichen Äußerungen

Das Ziel dieser Phase war, die Sprache auf ihrer abstrakt klanglichen Ebene und auch auf der rein emotional-gestischen Ebene wahrzunehmen und eigene Ideen zu präsentieren. Den Einstieg bilden einige Vorübungen und Warmups, die bereits wichtige Elemente aus der Komposition "Your turn" vorbereiten sollen:

Die Schüler:innen sitzen im Stuhlkreis, wählen jeweils einen Begriff aus der Mindmap "Die Stimme klingt.."  und versuchen den Vokal "a" auf die entsprechende Art und Weise zu präsentieren, z.B. traurig, kehlig, schreiend.

Die Schüler:innen präsentieren ihre Klänge, indem sie nacheinander aufstehen und am Bilderrahmen vorbeigehen. Wenn sie vor dem Bilderrahmen stehen, artikulieren sie den Klang, der durch ein Mikrofon verstärkt wird. Dank des Bilderrahmens bekommen die zurückhaltenden Schüler:innen das Gefühl, sich in die Rolle des anderen "Ich" zu versetzen, nicht ganz "Ich" zu sein oder umgekehrt das eigene "Ich" freisetzen zu können. Zunächst als pädagogische Hilfe gedacht, erzeugte der Rahmen hier eine Verbindung zu anderen Werken von Huihui Cheng: In "Your smartest choice" oder "Narcissus & Echo" hat der Protagonist oder ein Klang einen Doppelgänger, einen Schatten, ein anderes "Ich".


Kombination der Begriffe der Mindmaps

Die Schülerinnen und Schüler wählen je einen Begriff von jeder Mindmap aus und präsentieren diese, beispielsweise nervös murmeln, kalt lachen oder verträumt singen. Sie gehen am Bilderrahmen vorbei, um ihre Klänge zu präsentieren. Danach gehen sie auf einen Schüler/eine Schülerin zu, der/die den nächsten Klang präsentieren wird und nehmen dabei dessen Platz ein. Mit dieser Übung wird auch der Raum dynamisch miteinbezogen, somit verlieren die Schülerinnen und Schüler das Gefühl, von den anderen beobachtet zu werden. Jedoch dürfen sie nicht sehr flüchtig am Bilderrahmen vorbeigehen, sonst haben die Klanggesten kaum Wirkung. Bei der Präsentation dieser Phase (siehe Video) konnten die Schüler*innen frei wählen, ob sie einen Vokal, eine Silbenkombination oder ein Wort gestalten.

 


"Ich packe meinen Koffer"

Dieser Schritt folgt logisch aus den beiden davor und nimmt zugleich auch Bezug auf die Komposition Your turn: Die Schüler:innen präsentieren ihre Klanggesten nach den Regeln des Spiels "Ich packe meinen Koffer" Drei zusätzliche Regeln aus Your turn ließen sich sehr gut ins Spiel integrieren: Die Silbe "Ha" zum Weiterleiten an einen anderen Spieler, die Silbe "Ho" beim falschen "Packen" und "Your turn", wenn man überfordert war und die Aufgabe zurückdelegieren wollte.

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