Beethovens Sonate No.8 "Pathétique"

gehört als "Sisyphos-Musik"

Am Anfang dieses Themenblocks steht die Auseinandersetzung mit dem Beethoven-Beispiel, welches in eine illustrative Beziehung zur Sisyphosgeschichte gestellt wurde:

Quälend langsam windet sich die schwerfällige Oberstimme des akkordischen Satzes aus der düsteren Tiefe hinauf, gebremst von Punktierungen, Atempausen und seufzenden Phrasenschlüssen. Diesem Aufstieg stehen zwei rasante musikalische Abstürze entgegen (Takt 4 und 10). Die heftigen Akzente verstärken den tragischen Charakter der Einleitung.
Es ist reizvoll, dieses pathetische Wechselspiel von auf und ab in der Exposition des Allegrosatzes weiter zu verfolgen. Das Thema steigt raketenartig über zwei Oktaven. Dem stellt sich ein noch schnellerer Absturz über den gleichen Tonumfang entgegen (Takt 28). Das Seitenthema (bezeichnenderweise in Moll), kann als Wechselgesang zwischen den beiden Ebenen "Hoch" und "Tief" angesehen werden.
Die Schlussgruppe schließlich bietet wieder die direkte Konfrontation eines rauschenden Aufstiegs und eines noch schnelleren Absturzes.
Das Unterrichtsbeispiel beschränkte sich auf einen eingehenden Interpretationsversuch der Einleitung. Wichtig war, den Schülerinnen und Schüler transparent zu machen, dass unser Interpretationsansatz ein subjektiver Weg ist und keinesfalls den Anspruch auf eine gültige Erklärung der Musik erheben kann.

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