Hörübungen

Die Kinder sitzen im Stuhlkreis und richten mit geschlossenen Augen ihre Höraktivität eine Minute lang auf alles, was im engeren und weiteren Umkreis zu hören ist. Anschließend teilt man sich das Gehörte mit. Der Ansporn besteht hierbei darin herauszufinden, wer die besten Ohren hat und die leisesten Geräusche wahrnehmen kann.

  • Wer hört einen Gongklang am längsten, wer nichts mehr hört, zeigt auf.
  • Rhythmen nachklatschen: Jeder Schüler klatscht einen erfundenen Wortrhythmus vor, den die anderen nachklatschen.
  • Mit geschlossenen Augen Qualitätsunterschiede von verschiedenen Zupfinstrumenten hören (Gitarre, Kinderharfe)
  • Tonhöhen auf Zupfinstrumenten hören (hoch-hell, tief-dunkel, mittel) Kinder melden sich und zeigen mit der Hand die Tiefe oder Höhe an: ganz am Boden oder auf den Stuhl steigend und die Hand streckend oder eben in der Mitte.

Qualitatives aber auch räumlich ausgerichtetes Hören sind Grundvoraussetzung für jegliche musikalische Kommunikation im freien Musizieren. So schließen sich an die Hörübungen Kommunikationsspiele an.

Kommunikationsspiele

Jeder Spieler erzeugt auf seinem Stuhl mit den Fingerkuppen ein leises Raschelgeräusch (Maus). Dieses wandert in Windeseile von Spieler zu Spieler im Kreis herum. In der Mitte des Kreises steht ein Kind mit verbundenen Augen (Katze) und muss dorthin zeigen, wo das Geräusch zu hören ist. Ein anderer Schüler (Mäusedirigent) lässt per Fingerzeig die Maus dorthin huschen, wo die Katze nicht hinzeigt.

Jeder Schüler hat auf den Knien ein ca. 40 cm langes Holzstück und dazu zwei Klöppel (etwa 1,5 cm dick und 15 cm lang). Es wird nun versucht, mit den Klöppeln ein möglichst schnelles Tremolo auf den Hölzern zu spielen (für viele Kinder eine feinmotorische Herausforderung). Ein Specht trommelt durch Blickkontakt einem anderen zu, dieser wieder einem weiteren usw., bis alle gespielt haben. Zwischendurch schlägt ein Kind - mit dem Rücken zu dem Stuhlkreis - einen einzigen Ton mit einer Zimbel (oder einem Klangstab) an. Dies ist das Zeichen zum Innehalten, bis der Ton verklungen ist. Kommunizieren mit Augen und Ohren innerhalb des Stuhlkreises, gleichzeitig in den Umkreis (Zimbel/Klangstab) hören.

Ein Schüler spielt auf seinem Froschinstrument [s. Materialien zu den verwendeten Instrumente] durch Blickkontakt in freier Reihenfolge den anderen zu, bis alle spielen. Darauf achten, dass jeder Spieler einen anderen Froschklang erzeugt (langsam, schnell, leise laut)

Auf die Frage, wer schon einmal an einem Ameisenhaufen auf den Klang der Ameisen gehört hat, melden sich meist alle Kinder. Jeder will so leise wie möglich durch Reiben von Klanghölzern dem Gehörten nahekommen. Eine «Ameisenkönigin» beginnt sich geräuschlos innerhalb des Stuhlkreises zu bewegen (ohne Schuhe) und reibt dazu ebenso kaum hörbar zwei Klanghölzchen aneinander. Währenddessen fordert sie durch Augenzwinkern eine weitere «Ameise» auf, sich in derselben Art in den Kreis zu begeben. Diese wiederholt dasselbe bei einer nächsten «Ameise», bis auf diese Art alle Kinder sich im Stuhlkreis wie auf einem Ameisenhaufen bewegen, ohne sich zu berühren.

Das Summen der Bienen kennen alle Kinder. Steht man unter einem blühenden Lindenbaum, so hört man einen kaum zu beschreibenden Vielklang. Die Herausforderung für die Kinder besteht nun darin, dass jeder einen eigenen Summton findet und diesen so summt, dass er alle anderen Bienen noch hört, Währenddessen bewegen sich alle Kinder innerhalb des Stuhlkreises sehr schnell (ohne Schuhe) aber immer wieder anhaltend.

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