Eigene Spiele

Auseinandersetzung mit dem Original

Zu Beginn dieser Phase lag uns nur die Partitur vor (siehe Partitur), die Aufnahme des Stücks war noch nicht ins Netz gestellt. Da die Schüler:innen sich schon Gedanken darübergemacht haben, wie sie ihre Spiele gestalten würden, waren sie sehr gespannt auf die Umsetzung der Komponistin im Stück.

Die Erwartungshaltung setzte sie ein wenig unter Druck, denn sie wussten nicht, ob sie in der Lage sind, das Stück angemessen zu interpretieren. Als sie zunächst die Spielkarten gesehen haben, waren sie positiv überrascht, wie unterhaltsam und witzig das Stück konzipiert ist. Sie konnten sofort alle Karten sortieren und haben sich insbesondere über Publikumskarten amüsiert.

Das Übersetzen der Spielanweisungen verlief zwar etwas mühsam, jedoch war die Vorfreude darüber, dass das Stück bestimmt Spaß machen wird, groß. Über sehr genaue Spielanweisungen waren die Schüler:innen enttäuscht: besonders unerwartet für sie waren die einkomponierten Fehler.

 

Eigene Spiele entwerfen

Die Gestaltung des Gruppenunterrichts als Gruppenmusizieren stellt eine doppelte Herausforderung an die pädagogische Fachkraft dar. Besonders empfehlenswert und bereichernd in dieser Situation ist das Teamteaching, bei welchem weitere Lehrkräfte in das Projekt (zum Beispiel aus dem Kunstbereich) einbezogen werden können.

Nachdem die Gruppeneinteilung klar war, haben sich die Schüler*innen sehr intensiv mehrere Stunden mit eigenen Spielen befasst. Die aktive Phase der Klang-Recherche dauerte etwa zwei Doppelstunden. In dieser Zeit haben die Spieler*innen Skizzen ihrer Spielkarten entworfen (siehe «Arbeitsmaterialien» – Spielkarten) und die Spielregeln ausprobiert. Beim Spielen ging es den Schüler*innen vor allem um das aktive Erleben des Ausdrucksgehaltes der stimmlichen Äußerungen. Durch das ständige Ausprobieren, Verwerfen, Neufinden, Kombinieren der Klänge der Stimme wurde das Stück zu einem lebendigen offenen Prozess.

Jede Gruppe hatte folgende Spielregeln festgelegt:

  • 5 bis 10 Spieler möglich
  • 5 Publikumskarten
  • Je 7 Karten (5er Gruppe), je 5 Karten (10er Gruppe) pro Spieler
  • Karten: Stimmliche Äußerungen, Stimme mit gestischen Elementen, Geräuschen und Karten für das Publikum

Es war ein sehr interessanter und spannender Prozess, jedoch waren die Schüler*innen sehr schnell mit folgenden Schwierigkeiten konfrontiert:

  • Aufwendiger Prozess der Herstellung der Spielkarten: groß/klein/Farben/verständliche Symbolik
  • Wahrnehmung der Sprache als Ausdrucksmittel, nicht als ein Mittel von Wirklichkeitsabbildung
  • Regie des Spiels: Ist eine festgelegte Reihenfolge zumindest am Anfang nötig? Wie, wann und wer beendet das Spiel?
  • Wodurch bekommen die Sprach- und Stimmgesten eine musikalische Dimension?

Darauf folgte in drei weiteren Doppelstunden die Ergänzung und Änderung der Gruppenergebnisse.

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