Die entstandenen Stücke werden gehört und anschließend von der Klasse diskutiert. Abschließend wird die Anfangsfrage des Projektes "Musik wozu?" erneut gestellt und davon ausgehend das gesamte Projekt ausgewertet und reflektiert.
Arbeitsblatt Bewertung des Projektes
Projekte zeichnen sich durch eine klare Zielstellung aus. Von Beginn an muss den Schülerinnen und Schülern das Ziel bewusst sein: Die abschließende Präsentation der Musikstücke zu einem festgelegten Zeitpunkt. Unter Umständen kann es noch motivierender sein, die Stücke gleich vor den Eltern oder der Parallelklasse zu präsentieren. Wenn die Schülerinnen und Schüler allerdings wenig Erfahrung mit derartigen Projekten haben, ist es ratsam, den Anspruch (und damit verbunden den inneren Druck) nicht zu hoch anzusetzen. Möglich wäre ein anderer Weg: Wenn die erstellten Kompositionen die Klasse (und den Lehrer) überzeugen, könnte man im Anschluss an die Präsentationen mit der Klasse einen extra Abend dazu zu gestalten (Siehe Vertiefung).
Zu Beginn der Stunde steht eine Einschätzung des Lehrers zum Verlauf des Projekts. Wichtig ist dabei, weniger die Schülertätigkeiten (oder auch Untätigkeiten) zu werten, als von den persönlichen Erfahrungen zu sprechen. Denn auch für einen Lehrer fällt ein derartiges Projekt aus dem pädagogischen Alltag heraus und stellt eine Herausforderung der besonderen Art dar. Es ist nicht nur mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden, sondern immer auch von der Unsicherheit begleitet, dass das Experiment scheitern könnte. Sollte letzteres der Fall sein, gilt es genau das zu thematisieren, gemeinsam nach Ursachen zu suchen und trotzdem die Ergebnisse, auch wenn sie nicht fertig sind, vorzustellen.
Bitten Sie die Schülergruppen einzeln nach vorne und stellen Sie ihnen frei, ob sie vor oder nach dem Hören etwas zu ihrer Komposition sagen wollen. Im Anschluss an jedes Hörbeispiel soll Zeit für Fragen und Bemerkungen bleiben. Hier hat es sich bewährt, zunächst mit dem Positiven anzufangen und erst im Anschluss konstruktiv Kritik zu üben. Die Gretchenfrage lautet natürlich, welches Merkmal von Jay Schwartz aufgegriffen wurde und wie sie damit in ihrem Stück umgegangen sind. (Siehe hier auch den Bewertungsbogen)
Nachdem alle Beispiele gehört und besprochen wurden, bleibt nur noch wenig Zeit für eine abschließende Auswertung. Schreiben Sie, wie in der ersten Stunde, mit großen Lettern "MUSIK WOZU?" an die Tafel und fragen Sie die Schüler, was sie nach diesem Projekt darauf antworten würden. Wahlweise können Sie auch ein "Blitzlicht" erbitten, bei dem jeden Schülerin und jeder Schüler einen Satz zu dem Projekt sagt, ohne dass dieser vom Lehrer oder einem Mitschüler bewertet, kommentiert oder hinterfragt wird.
Es erklingt erneut der Ausgangspunkt des Projektes: die elektronische Version von "Music for five stringed instruments" von Jay Schwartz.
Wenn die Schülerinnen und Schüler und Sie mit den entstandenen Musikstücken zufrieden, ja regelrecht begeistert sind, sollten Sie mit der Klasse über eine Präsentation im größeren Rahmen nachdenken.
Die Klasse 10b des Christlichen Gymnasiums Jena, mit der ich dieses Projekt im Schuljahr 08/09 durchgeführt habe, äußerte von selbst den Wunsch. Sie verteilten die Aufgaben an verschiedene Gruppen: Werbung, Buffet, Moderation sowie Raumaufteilung und Zeitplan. Schnell wurde bei den Vorbesprechungen klar, dass man hier die klassische Konzertsituation aufbrechen muss. Alle Stücke von CD abzuspielen bzw. live vorzutragen, wäre viel zu langatmig geworden. Eine Alternative wurde schnell in Form eines Wandelkonzerts gefunden. Im Kellergeschoss des Schulgebäudes erhielt jede Gruppe einen Raum, den sie speziell für ihr Stück vorbereiteten.
Die Besucher konnten dann von Raum zu Raum gehen, dort nach Belieben verweilen und gegen eine Spende alle Kompositionen auf einer CD erwerben. Höhepunkt bildete eine Tanzaufführung zu einer neuen, unbekannten Komposition von Jay Schwartz. Zu Beginn des erfolgreichen Abends legten Schülerinnen und Schüler (!) den Besuchern den Sinn und Zweck des Projektes dar, verbunden mit der Aufforderung, sich auf das Abenteuer Neue Musik einzulassen.