In Takt 89 bis Takt 93 der "Manischen Linien" [siehe Partitur S. 7] kann man Márton Illés´ sehr differenziert strukturierte Linienführung exemplarisch nachvollziehen: 

  • Das vorangegangene Unisono der Stimmen 2 bis 6 löst sich unter dem weiter laufenden Solo der 1. Klarinette systematisch auf. Erst steigt Klarinette 2 aus, dann Klarinette 3, Klarinette 4,5 und 6 spielen als Trio weiter, dann steigt in Takt 89 Klarinette 3 wieder ein, indem sie nun mit Klarinette 4 ein parallel spielendes Duo bildet; gleichzeitig, an derselben Stelle, spielen Klarinette 5 und 6 parallel weiter.
  • Diese Paarbildung wechselt dann später noch einmal (Takte 92/93): Klarinette 1 und 2 spielen nun als Duo gleichzeitig zu dem anfangs als Trio verlaufenden Spiel der Klarinetten 3, 5 und 6, dann steigt auch Klarinette 3 aus, wie kurz vorher bereits Klarinette 4, und pausiert, während die beiden Duos weiterlaufen. 

Obwohl die parallel verlaufenden Linien sich lediglich rhythmisch und intervallisch gleichen (melodisch also nicht ganz identisch sind, was einen spannenden, harmonisch schwebenden Effekt erzielt), kann man auch ohne besondere Notenlesekenntnisse diese Linien sehr gut verfolgen. Dies sollen die SchülerInnen anhand des Aufgabenblattes versuchen. Es gibt verschiedene Lösungsmöglichkeiten [siehe Arbeitsblatt und  drei Schüler-Ergebnisse], wichtig ist, deutlich unterschiedliche Farben und etwas dickere Farbstifte zu verwenden.

Die so entstehenden Farbmuster, die dann als farbige Linienpartituren noch einmal unterhalb der Noten kopiert werden, verdeutlichen, wie Illés arbeitet. Darüber hinaus weisen sie Ähnlichkeiten mit den zuvor selbst erstellten Linien-Partituren der SchülerInnen auf, worauf im anschließenden Auswertungsgespräch eingegangen wird.

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