Eigenes Komponieren und Notieren

Vorbereitung der eigenen Komposition

Um abwechslungsreiche Kompositionen zu erhalten, empfiehlt es sich, zuvor mit den Schüler:innen Parameter zu wiederholen, die ein Stück interessant machen können (Dynamische Veränderungen und Unterschiede, Tempo, Abwechslung der Besetzung, Lage, Klangfarbe, Artikulation, Einbau unerwarteter Elemente).

(vgl. auch die dynamische Dramaturgie in der musikwissenschaftlichen Analyse von "Top Spin").

Spiel: Wiederholung von Dynamik-Bezeichnungen

Jede:r Schüler:in bekommt ein Kärtchen von der Lehrperson mit Dynamik-Bezeichnungen.

Aufgabe:
"Finde die passende Person zu deiner Karte."

Lösung:
Die Person mit "f" gehört zur Person mit "forte", die Person mit "ppp" zur Person mit "piano pianissimo". Alle Abstufungen können hier auf Karten geschrieben werden ebenso wie diminuendo, crescendo, sforzato und die entsprechenden Abkürzungen.

Jeder stellt sich mit seinem/seiner Partner:in auf und präsentiert der Klasse die Lösung. Danach sollen sich die Schüler:innen nach Lautstärke ordnen (sodass es beispielsweise mit ppp beginnt und mit fff aufhört).

Vertiefung:
In einem weiteren Schritt werden die Kärtchen neu gemischt und die Zeit wird gestoppt. Die Paare, die sich vor Ablauf der Zeit gefunden haben, haben gewonnen.

Alternative:
Jeweils zusätzlich zur Abkürzung und dem italienischen Wort den deutschen Begriff auf ein Kärtchen schreiben. Nun müssen Dreier-Gruppen gebildet werden (mit dem deutschen Begriff, dem italienischen Begriff und der Abkürzung). Anstelle von Dynamikbezeichnungen können auch Tempo-Bezeichnungen oder andere Begriffe verwendet werden.

Tipp:

Dieses Wiederholungs-Spiel ist gut dafür geeignet, Zweier- oder Dreier-Gruppen zu bilden und dient zur Wiederholung der dynamischen Bezeichnungen in Vorbereitung auf die Notation und musikalische Umsetzung der Eigenkomposition (kann weggelassen werden, sofern die Schüler hierin firm sind). 

Eigenes Komponieren

Bei der Gruppeneinteilung sollte darauf geachtet werden, dass sich darin Personen mit unterschiedlichen Leistungsfähigkeiten, Vorkenntnissen befinden. Der Arbeitsauftrag zur eigenen Komposition sollte Einschränkungen enthalten, die gleichzeitig genügend Spielraum lassen. Von Vorteil ist, wenn man mehrere Räume für die Vorbereitung der Kompositionen hat.

Arbeitsblatt Arbeitsauftrag zur Komposition

Im Anschluss oder im Vorfeld der Präsentation der Gruppen können die Gruppenmitglieder etwas zu ihrer Komposition erläutern, wie bei einer Konzerteinführung (z.B. den Titel, die Vorgehensweise oder warum sie sich für welche Klänge entschieden haben). Im Anschluss daran dürfen die Mitschüler Fragen zur Komposition stellen, wie bei einem Komponisten-Gespräch.

Nach Vorstellung aller Kompositionen wird gesammelt, inwiefern sich die Kompositionen unterscheiden und welche Gemeinsamkeiten es gab.

Partituren

Jede Gruppe erstellt eine Partitur/Spielanweisung zu ihrem Stück, z.B. auf einer Overhead-Folie. Sie wird vor der Vorführung des Stücks aufgelegt und die Mitschüler:innen sollen "raten", wie das Stück aufzuführen ist. Erst dann führen die Beteiligten ihr Stück vor.

Im Anschluss können die Partituren verglichen werden. Wer hat "normale" Töne notiert? Wie wurde die Dauer festgehalten, wie der Ablauf? Gibt es eine Form, welchen Bezug hat der Titel zum Stück? Was ist festgelegt, welche Elemente sind frei? Welche Rolle spielt der Zufall und das Können jedes einzelnen?

Schülerpartitur "Die Maske"

Schülerpartitur "Das Unwetter"

Partituranalyse

Die Partituren der Schüler:innen werden mit der Partitur der Komposition "Top Spin" von Vito Žuraj verglichen. Möglich ist hier auch der Vergleich mit einer Partitur einer klassischen Sinfonie. Hier können Unterschiede in der Besetzung und Notation und in der Länge der Stücke als auch in der Form und in der Umsetzung des Themas (Sport) herausgearbeitet werden.

Es bietet sich außerdem der Vergleich zwischen der Partitur von "Top Spin" mit der Partiturseite eines Stücks an, dass den Schüler:innen bereits bekannt ist. Folgendes kann herausgearbeitet verglichen (beispielsweise tabellarisch) und bunt in den Noten markiert werden:

Vorwort, weitere Hinweise zur Aufführung und zur Klangerzeugung, Abkürzungen, Leseart der Stimmen, vorkommende Instrumente/Besetzung, Notationsart der Klänge, Sprache in der die Anmerkungen getätigt wurden...

Hier ist auch ein Vergleich mit graphischer Notation möglich. Geeignet sind die "Number Pieces" von John Cage (beispielsweise "FIVE") oder Cages "Water Walk" sowie die Stücke, die sich in den Musikbüchern wiederfinden.

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